Der beste Weg, Alfama zu erkunden, ist zu Fuß. Starte deinen Tag früh am Morgen, wenn die Gassen noch ruhig sind und das Licht sanft auf den pastellfarbenen Häusern liegt. Lass dich treiben und folge deiner Intuition durch das Labyrinth enger Straßen und steiler Treppen.
Achte auf die kunstvollen Azulejos, die traditionellen portugiesischen Kacheln, die viele Hausfassaden schmücken. Jedes Motiv erzählt eine eigene Geschichte. An kleinen Plätzen findest du oft ältere Anwohner, die sich zum Plausch treffen - ein Bild, das sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat.
Historische Highlights im Herzen Alfamas
Im Laufe des Vormittags erreichst du einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Viertels. Die Kathedrale Sé de Lisboa, Lissabons älteste Kirche, thront majestätisch über dem Viertel. Ihre romanische Architektur zeugt von der langen Geschichte der Stadt.
Nicht weit entfernt liegt das Castelo de São Jorge. Die maurische Festung bietet einen atemberaubenden Blick über Alfama und den Tejo. Nimm dir Zeit, um durch die Burggärten zu schlendern und die Aussicht zu genießen.
Mittagspause mit lokalen Spezialitäten
Für eine Mittagspause bieten sich die zahlreichen kleinen Restaurants und Tascas in Alfama an. Probiere traditionelle Gerichte wie Bacalhau à Brás (Stockfisch mit Ei und Kartoffeln) oder Sardinhas Assadas (gegrillte Sardinen). In der Rua dos Remédios findest du einige authentische Lokale, in denen du Schulter an Schulter mit Einheimischen essen kannst.
Für einen schnellen Snack zwischendurch sind die Pastéis de Nata, Portugals berühmte Puddingtörtchen, eine gute Wahl. Die Pastelaria Santo António in der Nähe des Miradouro de Santa Luzia gilt als Geheimtipp für diese süße Spezialität.
Nachmittägliche Entdeckungen und Aussichtspunkte
Am Nachmittag lohnt sich ein Besuch im Museu do Fado. Hier erfährst du alles über die Geschichte und Bedeutung der melancholischen portugiesischen Musikrichtung, die eng mit Alfama verbunden ist.
Anschließend kannst du zu einem der malerischen Aussichtspunkte (Miradouros) spazieren. Der Miradouro das Portas do Sol und der Miradouro de Santa Luzia bieten spektakuläre Ausblicke über die roten Dächer Alfamas bis zum Tejo. Bei Sonnenuntergang herrscht hier eine besonders magische Atmosphäre.
Abend im Zeichen des Fado
Wenn die Nacht hereinbricht, erwacht Alfama zu neuem Leben. Jetzt ist die Zeit, um in eine der traditionellen Fado-Bars einzukehren. In Lokalen wie dem Tasca do Chico oder dem A Baiuca erlebst du authentischen Fado in intimer Atmosphäre.
Der Gesang beginnt meist gegen 21 Uhr. Während der Vorführungen wird Stille erwartet - eine Gelegenheit, um ganz in die emotionale Tiefe des Fado einzutauchen. Zwischen den Sets kannst du dich mit den Einheimischen unterhalten und die gesellige Stimmung genießen.
Mit der Straßenbahn durch Alfama
Für eine andere Perspektive auf das Viertel empfiehlt sich eine Fahrt mit der berühmten Straßenbahn Linie 28. Sie schlängelt sich durch die engen Gassen Alfamas und bietet unterwegs immer wieder überraschende Ausblicke. Am besten fährst du früh morgens oder am späten Abend, wenn die Bahn weniger überfüllt ist.
Praktische Tipps für deinen Besuch
Alfama ist hügelig - trage bequeme Schuhe und nimm genug Wasser mit. Viele kleine Geschäfte und Cafés akzeptieren nur Bargeld, hab also immer etwas dabei.
Für den Besuch von Fado-Bars ist eine Reservierung empfehlenswert, besonders in der Hochsaison. Einige Lokale erheben einen Mindestkonsum oder eine kleine Gebühr für die Vorführung.
Respektiere die Privatsphäre der Anwohner beim Fotografieren. Alfama ist kein Museum, sondern ein lebendiges Wohnviertel. Mit etwas Rücksichtnahme und einem freundlichen "Bom dia" (Guten Tag) wirst du die Herzlichkeit der Alfama-Bewohner erleben.
